Die Welt schaut weg

Ein ägyptisches Staatssicherheitsgericht hat den politischen Aktivisten und Blogger Alaa Abd el-Fattah, Honorary Member des Österreichischen PEN-Clubs, zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren verurteilt. Gegen das Urteil kann keine Berufung eingelegt werden. Abd el-Fattah ist einer der bekanntesten Blogger des Landes, nach der arabischen Revolution 2011 saß er ab 2015 für mehr als vier Jahre im Gefängnis, weil ihm vorgeworfen wurde, politische Proteste organisiert zu haben. Im September 2019 wurde er erneut festgenommen, weil er den Tweet eines politischen Gefangenen retweetete. Dies wurde ihm als Verbreitung von Falschnachrichten vorgeworfen. In Haft wurde er gefoltert und befindet sich in Einzelhaft. “He is denied access to books, a radio, a watch, and he is banned from walking outside his prison cell.“ Sein Gesundheitszustand ist besorgniserregend.

„Jetzt scheint es, als ob die Außenwelt, die einst so begeistert von den ägyptischen Revolutionären war, wegschaut, während die demokratischen Regierungen kaum mehr als Lippenbekenntnisse zu Fragen der Rechte und der Gerechtigkeit abgeben.“ (seine Mutter Laila Soueif, New York Times)

#freealaa

Bericht Aljazeera

Auch sein Anwalt, Mohamed El-Baqer, und der Blogger Mohamed “Oxygen” Ibrahim wurden zu vier Jahren Haft verurteilt. Das deutsche Auswärtige Amt hatte im Vorfeld des Prozesses ein faires Verhalten die Freilassung gefordert. https://www.auswaertiges-amt.de/en/newsroom/news/-/2502528

Das Writers-in-Prison-Komitee ist in Planung einer Online-Lesung der Texte el-Fattahs, Protestschreiben und Petitionen werden verfasst.