Der Österreichische PEN-Club und sein „Writers in Prison“-Komitee protestieren gegen die Verurteilung der international bekannten philippinischen Journalistin Maria Ressa. Das Gericht befand sie wegen angeblicher „Cyber Verleumdung“ für schuldig. Ressa ist Chefredakteurin des regierungskritischen Nachrichtenportals „Rappler“, und wurde mit ihrem Kollegen Reynaldo Santos für einen Artikel bestraft, der lange vor Inkrafttreten des Gesetzes, veröffentlicht wurde. Bereits im Jahr 2012 berichtete „Rappler“ über Verstrickungen eines Richters des Obersten Gerichts mit mehreren Unternehmern. In dem Bericht ging es um Drogen- und Menschenhandel. Maria Ressa hat mehrere internationale JournalistInnen-Preise gewonnen, und wurde zu einem Symbol für den Kampf um Pressefreiheit auf den Philippinen. Die Einschüchterung von JournalistInnen unter der Regierung von Präsident Duterte erreicht mit der Verurteilung Ressas einen weiteren Höhepunkt, sieben weitere Verfahren laufen gegen das Nachrichtenportal und dessen Chefredakteurin. In einer ersten Stellungnahme nach ihrer Verurteilung, die Ressa eine Haftstrafe bis zu sechs Jahren einbringen könnte, sagt sie: „Wir werden weiterkämpfen. Ich appelliere an die Journalisten auf den Philippinen: Schützt Eure Rechte! Fürchtet Euch nicht! Wenn Ihr von Euren Rechten nicht Gebrauch macht, werdet Ihr diese verlieren!“
Helmuth A. Niederle, Präsident des Österreichischen PEN-Club), Wolfgang M. Roth (Beauftragter Writers in Prison)
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